Opuntia Neck. ex M. Gomez - Winterharte Arten
Opuntia ficus-indica (L.) Mill.
Pflanzenbeschreibung
- Pflanzenfamilie:
Cactaceae - Kakteen
- Allgemeines:
Opuntien kommen aus den Bergen von Mexico und dem Südwesten der USA und gehören zu den recht pflegeleichten Planzen. Es gibt über 200 Arten, von denen einige auch bei uns winterhart sind. Opuntien werden in zwei Gruppen aufgeteilt. 1. Opuntia und 2. Cylindropuntia.
- Herkunft:
Mexico, USA (Arizona, Kalifornien, Nevada und New Mexico)
- Sortiment:
Als winterhart gelten:
• Gruppe 1 (Opuntia), Opuntia basilaris Engelm. & J. M. Bigelow, Opuntia fragilis (Nutt.) Haw., Opuntia fragilis (Nutt.) Haw. var. Rubriflora, Opuntia humifusa (Raf.) Raf., Opuntia hystricina, Opuntia phaeacantha Engelm., Opuntia phaeacantha Engelm. var. Camanchica, Opuntia polyacantha Haw., Opuntia rutila.
• Gruppe 2 (Cylindropuntia), Opuntia clavata (Engelm.) H. Rob., Opuntia imbricata (Haw.) F. M. Knuth, Cylindropuntia spinosior (Engelm.) F. M. Knuth.
- Pflanzengestalt:
Opuntien haben in der Regel große und flache Glieder, oder aber walzenförmige runde Glieder. Die Länge der Glieder ist von Art zu Art unterschiedlich. Nach der Ruhezeit blühen die Opuntien im Juni. Die Blüten haben einen Durchmesser von 5-7 cm. Je nach Art sind die Blüten gelb, orange, rosa oder rot. Die Blüten halten nur ein bis zwei Tage. Opuntien sind sehr stark bedornt. Die Dornen bestehen aus zwei verschiedenen Formen von Dornen. 1. die langen Areolen und 2. die sehr kurzen und brüchigen Glochiden.
- Ansprüche an den Standort:
Der Standort muß warm und sonnig sein (Südseite)
Bilder
Pflanzenpflege
- Pflege:
Die Pflege bei winterharten Opuntien beschränkt sich auf das Entfernen von "Unkraut" zwischen den Pflanzen.
Wenn im Herbst die Temperaturen sinken, werden die Glieder anfangen zu schrumpfen. Man könnte denken, die Opuntien fangen an zu vertrocknen. Dieses ist ein normaler Vorgang, und die Pflanzen dürfen auf keinen Fall Wasser bekommen. Nach der Winterruhe werden die Glieder schnell wieder prall und fest.
- Gießen und Düngen:
Opuntien werden nur wenig gewässert, da zuviel Wasser zu Fäulnis führt. Gewässert wird nur von April bis September. Gedüngt wird mit einem mineralischen Dünger, der nicht zuviel Stickstoff enthalten darf. Gedüngt wird nur in der Wachstumsphase, mit schwacher Nährlösungskonzentration und mit jedem 3. Gießvorgang.
- Umsetzen:
Ausgepflanzte Opuntien werden nur verpflanzt, wenn der Abstand zur Nachbarpflanze zu eng wird. Opuntien, die in Töpfen und Kübeln gehalten werden, werden erst umgesetzt, wenn die Pflanze zu groß geworden ist. Das Substrat sollte sehr durchlässig sein. Im Fachhandel gibt es spezielle Kakteenerde, die diese Eigenschaft hat. Umgepflanzt wird im Frühjahr mit Beginn der Wachstumsphase. Wegen der Dornen sollte man eine Grill- oder Holzzange zu Hilfe nehmen.
- Vermehrung:
Opuntien lassen sich durch Stecklinge sehr gut vermehren. Dazu nimmt man einzelne Glieder ab und lässt sie ca. 4 Wochen abtrocknen. Danach werden die Glieder in Sand oder Kakteenerde gesteckt. Bis zur Bewurzelung gibt man kein Wasser, da sonst die Glieder sofort faulen. Nach dem Bewurzeln gibt man wie bei den Mutterpflanzen sparsam Wasser.
- Pflanzenschutz:
Opuntien werden gelegentlich von Woll- und Schmierläusen befallen. Bei ungünstigen Bedingungen treten auch Spinnmilben auf.
- Giftpflanze?
Opuntien sind nicht giftig.
- Washingtoner Artenschutzabkommen:
Alle Arten fallen unter das Washingtoner Artenschutzabkommen.
- Nutzpflanze:
Die nicht winterharte Opuntia ficus-indica (L.) Mill. liefert die sehr schmackhafte Kaktusfeige.
- Weitere Anmerkungen:
Winterharte Opuntien eignen sich sehr gut zum Bepflanzen von Kübeln auf Balkon und Terrassen, die sehr heiß und sonnig sind. Sonnige Steingärten an Südlagen sind ebenfalls sehr gut geeignet. Man sollte den Opuntien genügend Platz bieten, damit sie sich frei entwickeln können.
Beim Arbeiten mit Opuntien sollte man stets Handschuhe tragen, da die Glochiden brüchig sind und in der Haut zu Entzündungen führen können.
Auch in Europa werden Früchte gebildet. Bestäubt werden Opuntien hier durch Hummeln, da die Blüten viel Pollen bilden.
Die Glieder der Opuntien dienen als Wasserspeicher, damit die Pflanzen lange Trockenperioden überstehen können.
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- Hydrokultur:
Winterharte Opuntien sind für Hydrokultur nur wenig geeignet, da sie kein Wasser an den Wurzeln vertragen, wie es bei Hydrokultur üblich ist.
Erfahrene Hobbygärtner können den Versuch wagen. Diese winterharten Opuntien dürfen im Winter nicht gegossen werden.
Ein kalter Standort ist ebenfalls wichtig.
© Andreas Müller, Hamburg