Herkunft: Indien, Malakka, Malayisches Archipel, und Nordaustralien. Heute in allen tropischen Gebieten in Kultur.
Sortiment: Vor vielen Jahren beherrschte der einfach grüne Ficus benjamina L. das Angebot. Heute gibt es viele Varietäten in der Blattfärbung und einige mit gewellten Blättern. Eine Auswahl der Sorten sehen Sie auf den Bildern.
Pflanzengestalt: Aufrecht wachsender Strauch, der mit zunehmendem Alter zum Baum wird. In der Natur erreicht er eine stattliche Größe von bis zu 30 Metern Höhe. Die Blätter wachsen wechselständig, sind dunkelgrün glänzend und lanzettlich. Die jungen Zweige hängen leicht über. Kunstvoll während des Wachstums gestaltete Stämme machen diesen Ficus als Solitär attraktiv. Rechtzeitiger Rückschnitt fördert die Verzweigung.
Ansprüche an den Standort: Sehr hell - keine volle Mittagssonne! Zu wenig Licht fördert Blattfall. Empfindlich gegen Zugluft und starke Temperaturschwankungen, keine zu warme Überwinterung - gut bei 15 - 18 °C, dabei aber weniger gießen. Sommerfrische wird vertragen, aber beim rein räumen ist etwas Blattfall möglich.
Pflege: Die Blätter ab und zu vom Staub befreien. Kleine Pflanzen lassen sich leicht abduschen, bei großen Pflanzen helfen ein weicher Schwamm und lauwarmes Wasser. Blattglanzspray, wenn überhaupt, nur sehr (!) sparsam einsetzen. Höhere Luftfeuchtigkeit fördert eine optimale Entwicklung des Ficus benjamina L.
Gießen und Düngen: Substrat feucht halten. Regelmäßig gießen, aber Staunässe vermeiden. Düngen dem Gießrhythmus angepasst in der Wachstumsperiode. Im Winter weniger gießen.
Umsetzen: Wenn der Topf zu klein wird oder die Standfestigkeit nachlässt, ist daran zu denken. Günstig ist immer im Frühjahr bis Sommer. Durchlässiges Substrat verwenden. "Billige" Blumenerde ist keinesfalls zu empfehlen.
Vermehrung: Sehr leicht durch Kopfstecklinge oder durch Abmoosen. Es funktioniert auch mit Stammstecklingen. Hier muß ein Nodium mit Blatt verwendet werden. Warme Füße und Verdunstungsschutz beschleunigen die Wurzelbildung. Nicht zu empfehlen ist die Bewurzelung im Wasserglas. Beim Einsetzen werden die jungen feinen Wurzeln gleich beschädigt. Dadurch wird das weitere Wachstum der jungen Pflanze erst einmal nachhaltig gestört. Das kann dann zum Totalausfall führen.
Weitere Anmerkungen: Der Ficus benjamina L. hat den früher so beliebten Ficus elastica Roxb. in den deutschen Wohnzimmern scheinbar abgelöst. Viele Pflanzenfreunde benutzen diesen Ficus benjamina L. wie ein "Möbelstück". Durch die Standortveränderungen reagiert er oft mit Blattfall. Diese Reaktion wird dann wieder als Wassermangel interpretiert. Ficus benjamina L. machen in fortgeschrittenem Alter Luftwurzeln, die bei Erreichen des Bodens zu starken Brettwurzeln werden. Diese sind dann viel härter wie der eigentliche Stamm des Baumes. Auch bei dieser Pflanze macht sich eine Unsitte breit. So werden mehrere kleine junge Pflanzen mit Sackleinen umwickelt. Kaufen Sie solchen "Blödsinn" bitte nicht.
Hydrokultur: Ja, sehr gut geeignet und sehr oft verwendet. Niedriger Nährlösungsstand ist Voraussetzung für optimales Wachstum. Ist zu viel Wasser im Übertopf oder Großgefäß, so kann es sehr leicht zu Geruchsbildung und verfaulen der Wurzeln kommen. Einen Ficus von Erde auf Hydrokultur umzustellen ist wegen der feinen Wurzeln ein Wagnis. Besser ist bei der Stecklingsvermehrung in Hydrokultur diesen sofort im endgültigen Kulturtopf mit grobem Blähton 8/16 zu bewurzeln. Bitte beachten Sie auch die Pflegehinweise oben entsprechend für die Hydrokultur.