Sortiment: Die Beaucarnea recurvata Lem. wird fast immer im Handel angeboten. Weitere Arten, aber weniger verbreitet, sind z.B. Beaucarnea guatemalensis Rose, Beaucarnea gracilis Lem. und Beaucarnea stricta Lem.
Pflanzengestalt: Sämlinge bilden eine dicke Knolle, die mit zunehmendem Alter zu einem geraden Stamm heran wachsen. Dabei wird dann aus der runden Knolle die Keulenform. Die Pflanzen mit den bizarren Verzweigungen wurden als "altes Holz" importiert und hier im Gewächshaus zum Austreiben gebracht. Die Blätter sind lanzettlich schmal, hart, ganz leicht gezahnt und werden bis über einen Meter lang. Dabei drehen sie sich leicht. Daher kommt ein weiterer deutscher Name, der Ponyschopf. Mit zunehmendem Längenwachstum verkahlen der Stamm und ebenso die Verzweigungen, die nach Abschneiden der Triebspitze neu gewachsen sind.
Ansprüche an den Standort: Sehr hell bis sonnig bei normaler Zimmertemperatur. Im Sommer sehr gut auch draußen. Dabei aber langsam an die Sonne gewöhnen. Im Winter bei ca. 10 - 15 °C, aber hell. Zu warmer Standort bei zu wenig Licht fördert Geilwuchs. D.h. die Blätter bilden sich zu schwach aus und bleiben zu hell.
Pflege: Auch bei völlig richtigen Kulturbedingungen bekommt die Beaucarnea recurvata Lem., je nach Jahreszeit mehr oder minder braune Spitzen an den Blättern. Das ist natürlich, wie es auf den Bildern der großen Pflanzen sehr deutlich zu erkennen ist.
Gießen und Düngen: Staunässe unbedingt vermeiden. Wenn der Wurzelhals zu lange zu nass steht, tritt am Fuß der Pflanze Fäulnis auf. Das bedeutet den sicheren Pflanzentod. Gießen nach Bedarf. Düngen dem Gießrhythmus angepasst.
Umsetzen: Wenn der Topf zu klein geworden ist oder die Standfestigkeit der Pflanze fehlt. Ein gut durchlässiges Substrat verwenden. Kakteenerde eignet sich dafür.
Vermehrung: Durch Samen oder Kopfstecklinge von einer kräftigen Pflanze. Aufgrund der Größe eines solchen Stecklings etwas schwierig zu handhaben. Wurzeln zeigen sich erst nach 4 - 6 Monaten. Ein Verdunstungsschutz wird empfohlen. In der Literatur und im Internet wird oft von Kindeln geschrieben, die sich seitlich an der Pflanze bilden sollen. Ich befasse mich seit 1976 intensiv mit Pflanzen, aber eine Beaucarnea recurvata Lem. mit Kindeln ist mir noch nicht untergekommen. Wenn am Fuß einer älteren Pflanze ein Seitentrieb wächst, so kann der nicht als Kindel bezeichnet werden. Soll solch ein Trieb als Steckling verwendet werden, so muß er rechtzeitig abgeschnitten werden, bevor er sich am Fuß verdickt.
Weitere Anmerkungen: Im Handel werden häufig Töpfe mit zwei oder drei Sämlingen (in einem Topf) angeboten. Das mag zwar "schön" aussehen, ist aber auf Dauer für die Pflanzen nicht gut. Diese sollten sofort auseinander genommen (vereinzelt) werden. Wird das zu spät gemacht, so werden dabei unnötig viele Wurzeln beschädigt, was den Pflanzen den Garaus bringen kann.
Neben dem gebräuchlichen deutschen Pflanzennamen Elefantenfuß (wird aber auch für Dioscorea elephantipes (L'Hér.) Engl.) verwendet) gibt es viele Namen, wie Klumpstamm (Zander), Ponyschwanz oder Flaschenbaum. Letzterer wird aber sehr oft auch für andere Pflanzen (Jatropha podagrica Hook. und Brachychiton rupestris (T. Mitch. ex Lindl.) K. Schum.) verwendet, was dann wieder zu Verständigungsschwierigkeiten führt.
Völlig daneben sind solche Namen wie Elefantenfußbaum, Flaschenbaumlilie, Flaschenpalme, Ladypalme oder Wasserpalme. All solche Namen geistern nicht nur im Internet herum, sondern werden auch vom Handel verwendet. Bei der Beaucarnea recurvata Lem. handelt es sich nicht um eine Palme (Familie Arecaceae - Palmengewächse)!
Hydrokultur: Ja, die Beaucarnea recurvata Lem. ist sehr gut für Hydrokultur geeignet. Bei Ausstellungen sind schöne Pflanzen mit altem Holz und Verzweigungen immer der "Hingucker". Im Handel werden oft Beaucarnea recurvata in Hydrokultur angeboten - aber die Sämlinge sitzen dabei viel zu tief im Blähton, werden sogar manchmal ganz vom Substrat zugedeckt. Dazu kommt, daß sie auch noch in niedrigen Töpfen und Schalen von nur 9 cm oder 7 cm Höhe sitzen. Pflanzen mit altem Holz sitzen ebenfalls zu tief in den Kulturtöpfen. Die Pflanzen sprengen schon nach kurzer Zeit den Kulturtopf. Weiter bekommen sie dadurch (zu) nasse Füße und können faulen. Kaufen Sie auf keinen Fall zu niedrige Töpfe, oder flache Schalen mit Sämlingen der Beaucarnea recurvata Lem., die zu tief im Blähton sitzen, oder sogar von Blähton bedeckt sind. Beaucarneas mit altem Holz dürfen auch nicht in zu niedrigen Töpfen sitzen. Mindesthöhe ist 12 cm. Dann darf auch die Pflanze nicht zu tief im Blähton sitzen. Achten sie auch darauf, daß kein feiner Blähton, sondern nur grober Blähton 8/16 verwendet wurde. Ein Umstellen von Erde auf Hydrokultur führt nur bei sehr jungen Sämlingen zum sicheren Erfolg. Bei Pflanzen mit "altem Holz" ist unbedingt Fußwärme notwendig. Eine Bewurzelung in Hydrokultur gelingt meist nur im Gewächshaus. Zuvor werden hier die alten Wurzeln entfernt, nicht ausgewaschen.
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