Familienbeschreibung: Gesneriaceae
Gesneriaceae Rich. & Juss. - Gesneriengewächse
Typusart: Gesneria humilis L.- Niedrige Gesnerie
Familiengröße:
3200 Arten
Nächstverwandte Familien:
Calceolariaceae - Pantoffelblumengewächse
Kurze Charakteristik wesentlicher Eigenschaften:
Die Gesneriengewächse sind Kräuter oder Sträucher, auch Epiphyten sind verbreitet. Einige Arten bilden Knollen oder Rhizome. Die gegenständigen, einfachen Blätter sind oft weich behaart, manchmal sukkulent. Die Blüten bilden komplexe Blütenstände, manchmal kommen auch Einzelblüten vor. Die oft sehr auffälligen zweiseitig symmetrischen Blüten sind in Kelch und Krone geteilt, beide sind fünfzählig, die Krone oft zweilippig. Die vier Staubgefäße stehen entweder paarweise oder alle eng zusammen. Die Früchte sind Kapseln oder Beeren sehr vielen winzigen Samen.
Anmerkung:
Die Gesneriengewächse wurden benannt nach dem Schweizer Arzt und Botaniker Konrad Gesner. Er verstarb 1565 an der Pest.
Gesneriengewächse mögen weder kalkhaltiges Wasser noch direkte Sonne.
Verbreitungsschwerpunkte:
Die Gesneriengewächse sind in den tropischen Regionen weit verbreitet.
Nutzung und Verwendung:
- Nutzpflanzen: In der Familie sind kaum Nutzpflanzen enthalten. Lediglich von Gloxinia und Saintpaulia wird über medizinische Nutzung berichtet.
- Zierpflanzen für das Freiland: Haberlea und Ramonda sind hübsche, aber selten zu sehende Steingartenpflanzen für das Alpinum. Die künstliche Gattungshybride x Brigandra hat sich wohl leider nicht richtig durchsetzen können.
- Zierpflanzen für den Wohnbereich, den Wintergarten und das Gewächshaus: Aufgrund der sehr schönen, oft großen Blüten werden viele Arten als Zimmerpflanzen gehalten, wobei besonders die großen Pelorienblüten der Gloxinie Sinningia speciosa (Lodd. et al.) Hiern sowie das sehr weit verbreitete Usambaraveilchen Saintpaulia ionantha H. Wendl. hervorzuheben sind. Weitere Gattungen sind Achimenes, Aeschynanthus, Columnea, Episcia (diese sind besonders auch wegen des schönen Laubes beliebt), Kohleria, Nematanthus, Smithiantha und Streptocarpus. In der letzteren Gattung gibt es sehr bemerkenswerte Formen, die lebenslang nur ein großes Blatt bilden, aus dem der Blütenstand hervor sprosst (S. dunnii Mast. und S. wendlandii hort. Dammann).
- Schnittblumen: keine
- Sumpf- und Wasserpflanzen: keine
- Gattungen der Familie in der Hydrokultur: Aeschynanthus, Columnea, Episcia, Nematanthus, Saintpaulia, Streptocarpus.
Beschreibung einzelner Arten und Galerien: