Rubrik: Pflanzenfamilien
Die
Araucariaceae - Araukariengewächse sind großwüchsige und langlebige Bäume mit sehr charakteristischer symmetrischer Form. Die einfachen und oft stachelspitzigen Blätter sind spiralig oder gegenständig angeordnet. Es gibt männliche und weibliche Blütenstände, die ein- oder zweihäusig sind. Aus den letzteren werden Zapfen, die große Samen enthalten. Aus ihnen erscheinen zweikeimblättrige Sämlinge.

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Dr. Joachim Keller - Quedlinburg
Die
Arecaceae -
Palmengewächse haben eine so charakteristische Gestalt, dass sie eigentlich jedermann kennt. Es sind Bäume oder Sträucher mit geringer oder fehlender Verzweigung. Aus der Spitzenregion entspringen fächerförmige oder Fiederblätter, die meist charakteristisch gefaltet sind. Unter den Palmen gibt es aber auch einige Kletterpflanzen mit biegsamem Stamm. Die dreizähligen Blüten sind entweder zwittrig oder eingeschlechtlich, wobei einhäusige und zweihäusige Formen existieren. Sie sind in komplexen, stark verzweigten Blütenständen vereinigt, die oft sehr große Ausmaße annehmen. Sie sind wind- oder insektenblütig. Die Früchte sind harte Beeren oder Steinfrüchte.
Diese Familie ist nach neueren Erkenntnissen in die Familie
Apocynaceae -
Hundsgiftgewächse als Unterfamilie
Asclepiadoidea aufgenommen worden. Siehe dazu auch die entsprechenden Angaben im Fall 30 im
Beitrag 8 zur Pflanzensystematik. Bitte informieren Sie sich dort und unter der
Familie Apocynaceae weiter.

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Die sehr vielgestaltige Gruppe
Asparagaceae -
Spargelgewächse wird hauptsächlich durch die Gemeinsamkeiten auf molekularer Ebene zusammen gehalten. Auch der Blütenbau ist einheitlich "lilienartig". Es sind baumförmig verholzende, strauchige oder krautige Pflanzen mit Rhizomen, die teilweise auch spreizklimmend oder windend klettern. Es gibt auch viele Rosettenpflanzen, die meist sukkulent sind (
Agave, Furcraea, Manfreda und andere). In manchen Unterfamilien (Triteleiengewächse, Hyazinthengewächse) sind Zwiebeln oder Zwiebelknollen verbreitet. Arten mit Wurzelknollen kommen vor. Die Blätter sind meist lang und schmal, bei den Spargelgewächsen sind sie zu kleinen Schuppen, oft mit Dornen, zurückgebildet, während verbreiterte, blattartige Sprosse (Phyllokladien) die Funktionen der Blätter übernehmen. Ähnlich ist das bei manchen Mäusedorngewächsen, wo sogar die Blüten aus den Phyllokladien entspringen. Die sechszähligen ansehnlichen (Triteleien-, Hyazinthengewächse) oder auch nur kleinen Blüten sind in zum Teil großen Blütenständen (Agaven-, Keulenlilien-, Mäusedorngewächse) vereinigt oder einzeln. Die Frucht ist eine Beere (Spargel-, Mäusedorngewächse) oder eine Kapsel (Agaven-, Hyazinthen-, Triteleiengewächse).
Die
Aspleniaceae - Streifenfarngewächsen sind auf Felsen oder Bäumen lebende Farne. Sie haben oft nur einfache zungenförmige oder wenig gegliederte Blättern, wie es von der Hirschzunge (
Asplenium scolopendrium L.) bekannt ist.
Ihren Namen haben sie von den Sporenhäufchen (Sori), die streifenförmig angeordnet sind. Sehr häufig in Europa ist die Mauerraute (
Asplenium ruta-muraria L.)

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Diese sehr große Pflanzenfamilie
Asteraceae -
Korbblütengewächse enthält meist krautige Pflanzen, manche mit Knollen oder rübenartig verdickten Wurzeln. Es gibt aber auch Sträucher und kleine Bäume. Eine Besonderheit ist das anstatt Stärke in den Speicherorganen vorkommende Inulin, welches nicht verdaut werden kann und deshalb als Nahrungsmittelzusatz besonders für Zuckerkranke genutzt wird. Die Blätter sind sehr vielgestaltig, bilden manchmal eine Rosette oder sind zu Dornen umgewandelt. Ganz charakteristisch sind die körbchenförmigen Blütenstände, die der Familie den Namen gegeben haben. Die fünfzähligen Einzelblüten sind klein und als solche wenig auffällig. Es gibt zwei charakteristische Blütenformen: Röhren- und Zungenblüten. Die Körbchen sind sehr oft zu rispen- oder köpfchenförmigen Gruppierungen höherer Ordnung zusammengesetzt, wobei die Zahl der Blüten je Körbchen auch reduziert sein kann. Die Blüten können mit vielfältigen Blattbildungen zusammentreten: im Körbchen (Spreublätter), um die Körbchen herum (Hüllblätter) oder unter den Körbchen oder unter dem Gesamtblütenstand oder Teilen desselben (Tragblätter). Insektenbestäubung herrscht vor, es gibt aber auch Windbestäubung. Charakteristisch sind die Früchte. Sie heißen Achänen und sind eine Sonderform der Nuss. Oft haben sie einen haarförmigen Flugapparat, den Pappus.

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Die
Balsaminaceae - Balsaminengewächse sind fleischige Kräuter mit gewöhnlich glatten unbehaarten Blättern. Die zweiseitig symmetrischen Blüten drehen sich invers während des Wachstums. Sie tragen oft einen mit Nektar gefüllten Sporn. Charakteristisch sind die bei der Reifung unter mechanischer Spannung stehenden Kapselfrüchte, die bei Berührung explodieren. Daher die Namen "Springkraut" und "Rührmichnichtan".
Die
Begoniengewächse sind oft sukkulente Kräuter. Einige Arten entwickeln Knollen. Die zweizeilig angeordneten Blätter haben eine asymmetrische Basis. Daher rührt der deutsche Name "Schiefblatt".
Viele haben mehr oder minder auffällige Blütenstände. Manche zeichnen sich durch eine sehr schöne Blattzeichnung aus.